Orographischer Einfluss auf die Strömung abgeleitet aus Sturmschäden im Schwarzwald während des Orkans "Lothar"

  • Forschungsthema:Winterstürme
  • Typ:Dissertation
  • Betreuung:Kottmeier, Ch.
  • Bearbeitung:Schmoeckel, Julia
  • Links:Volltext (PDF)
  • Diese Arbeit untersucht die durch den Orkan „Lothar“ am 26.12.1999 im Schwarzwald verursachten Sturmschäden hinsichtlich bodenkundlicher, topographischer und meteorologischer Einflussfaktoren. Die automatisierte Erfassung der Sturmschadenflächen erfolgt aus hochaufgelösten (2 x 2 m²) Luftaufnahmen des normierten Differenz-Vegetationsindex (NDVI) in Kombination mit Landnutzungsdaten.
    Unterschiede in Form, Alter und Durchforstung nebeneinander liegender Waldbestände begünstigen das Entstehen von Sturmschäden. Dies zeigt eine Fallstudie bei Baden-Baden. Orographisch bedingte Strömungseffekte können jedoch zu solch starken Geschwindigkeitserhöhungen führen, dass Waldgebiete unabhängig von Bestandseigenschaften großflächig geschädigt werden.
    Die quantitative Analyse der Sturmschäden im gesamten Untersuchungsgebiet bezüglich topographischer Parameter und so genannter Standortsdaten, wie Bodenwasserhaushalt und Bodenart, zeigt deutlich orographische Strömungsbeeinflussungen z.B. in Form von Windgeschwindigkeitserhöhungen über Kuppen. Daneben sind auch großräumige Muster in den Sturmschäden zu sehen, die durch überlagerte atmosphärische Effekte hervorgerufen wurden und nicht mit orographischen und standortlichen Gegebenheiten in Einklang stehen.
    Ein direkter Vergleich der tatsächlichen Schadensmuster mit Simulationen des numerischen Karlsruher atmosphärischen mesoskaligen Modells (KAMM) zeigt die prinzipielle Übereinstimmung von Sturmschadenflächen und Regionen, in denen das Modell hohe Windgeschwindigkeiten simuliert.