Staubige EGU25 Konferenz

Die Helmholtz-Nachwuchsgruppe „Mineral Dust“ nahm an der Generalversammlung der European Geosciences Union 2025 (EGU25) teil, die vom 27. April bis 2. Mai in Wien, Österreich, stattfand, und war mit acht Beiträgen vertreten, in denen unsere Forschungsaktivitäten vorgestellt wurden.
Rumeng Li präsentierte die unseres Wissens erste umfassende globale Analyse von Haboobs (Staubstürme, die durch den Kaltluftausfluss von Feuchtkonvektion entstehen) [1]. Für diese Studie wurden physikbasierte Staubemissionsschemata in ICON-HAM-lite implementiert, einem neuen Erdsystemmodell, das im Rahmen des nextGEMS-Projekts entwickelt wurde. Es wurden global aufgelöste Simulationen mit einer räumlichen Auflösung von 5 km durchgeführt. Aus diesen Simulationen wurden Haboobs mithilfe eines neu entwickelten Tracking-Algorithmus identifiziert und charakterisiert.
Hannah Meyer und Andreas Baer präsentierten ihre Forschung in der Session „Aeolian Dust: Initiator, Player, and Recorder of Environmental Change“, für die Martina Klose eine der Organisatoren war. Andreas stellte Ergebnisse zum Beitrag von Haboobs auf den direkten Strahlungseffekt von Staub (DRE) vor, basierend auf Jahressimulationen mit dem ICON-ART-Modell für Nordafrika und die Arabische Halbinsel – Schlüsselregionen für Staubemissionen und Haboob-Aktivität [2]. Die Simulationen nutzten ein mehrfach aufgerufenes Strahlungsschema in ICON-ART zur Quantifizierung des direkten Strahlungseffekts. Hannah zeigte Ergebnisse aus unserer J-WADI-Kampagne. In ihrer Arbeit konnte sie erstmals die Größenverteilung von Staubpartikeln direkt an der Emissionsquelle für Durchmesser zwischen 0,4 und 200 µm und mit hoher zeitlicher Auflösung charakterisieren [3]. Im letzten Jahr erhielt Hannah auf der EGU24 den Outstanding Student and PhD candidate Presentation (OSPP) Award.
Später am Nachmittag stellte Sebastian Vergara Palacio die neuesten Ergebnisse seiner Studie zur Eisnukleationsaktivität in Abhängigkeit von Partikelgröße und Mineralogie für Staub aus mittleren Breiten (Marokko) und hohen Breiten (Island) vor [4]. Seine Studie kombiniert Experimente aus der AIDA-Wolkenkammer unter Berücksichtigung von Partikelgrößen bis zu ~50 µm mit ICON-ART-Modellsimulationen.
Vier weitere Präsentationen wurden von unseren Partnern gehalten: zur Charakterisierung der Staubpartikelgrößenverteilung und Elementzusammensetzung mittels Elektronenmikroskopie und Röntgenfluoreszenz [5] sowie zur Leistungsfähigkeit kostengünstiger Sensoren zur Aerosolmessung [6] von Kollegen der Technischen Universität Darmstadt; von der Freien Universität Berlin zu Staubemissionen in Island [7]; und von der University of Leeds zur Nutzung von Machine Learning für bildbasiertes Nowcasting von Wüstenstaub [8].
Wir haben uns sehr gefreut, unsere Ergebnisse auf der EGU25 gemeinsam mit unseren Partnern zu präsentieren, uns mit Kolleginnen und Kollegen auszutauschen und freuen uns auf weiteren Austausch in der Zukunft.
[1] https://meetingorganizer.copernicus.org/EGU25/EGU25-11001.html
[2] https://meetingorganizer.copernicus.org/EGU25/EGU25-6741.html
[3] https://meetingorganizer.copernicus.org/EGU25/EGU25-12087.html
[4] https://meetingorganizer.copernicus.org/EGU25/EGU25-16438.html
[5] https://meetingorganizer.copernicus.org/EGU25/EGU25-13198.html
[6] https://meetingorganizer.copernicus.org/EGU25/EGU25-19762.html
[7] https://meetingorganizer.copernicus.org/EGU25/EGU25-10547.html
[8] https://meetingorganizer.copernicus.org/EGU25/EGU25-13224.html