Zeit für Veränderung

Pilotprojekt am IMK-TRO zur Umsetzung von mehr Chancengleichheit und Wertschätzung von Diversität
IMK-TRO

Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund betrachten Fragestellungen und Probleme aus verschiedenen Perspektiven, was die Weichen zu innovativen und ganzheitlichen Ansätzen stellt. Die Vielfalt an Geschlechtern, Nationen und Generationen am Arbeitsplatz kann also maßgeblich zum Erfolg einer Organisation oder eines Unternehmens beitragen (z.B. Nielsen et al., 2017; Powell, 2018). Aber zu verstehen, dass daher Chancengleichheit und die Wertschätzung von Diversität wichtig sind, ist das eine, beides im Arbeitsalltag ankommen zu lassen, das andere (z.B. Guillaume et al., 2013). Dieser Herausforderung stellt sich nun das IMK-TRO in einem neuen Projekt, das das Potential und Ziel hat, einen Wandel der Institutskultur einzuleiten.

Am 1. August 2022 startete am IMK-TRO das Pilotprojekt zur Umsetzung von mehr Chancengleichheit und Wertschätzung von Diversität, das im Rahmen des Exzellenz-Universitäts-Vorhabens Gender Equity 1 beantragt wurde und bis Oktober 2023 gefördert wird. Das Projekt ist dem Bereich 4 „Natürliche und gebaute Umwelt“ zugeordnet. Koordiniert wird das Projekt von Corinna Hoose, Christian Grams, Martina Klose und Roswitha Marioth (IMK-TRO), die hierbei von Lisa-Ann Kautz (BL4) unterstützt werden. Das Projekt wird zudem von der Beratungsfirma EAF Berlin begleitet. Die EAF Berlin ist seit 1996 als unabhängige Non-Profit-Organisation an der Schnittstelle zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft tätig und verbindet wissenschaftliche Expertise mit langjähriger Praxis in Beratung und Training. In der ersten Projektphase wird der Ist-Zustand am IMK-TRO analysiert. In die Analyse werden u.a. Statistiken zur zeitlichen Entwicklung des Frauenanteils in verschiedenen Karrierestufen und Tätigkeitsfeldern miteinbezogen. Des Weiteren wird die EAF Berlin mit einem Teil der Mitarbeitenden des IMK-TRO Einzelinterviews führen, um einen Einblick in die persönlichen Erfahrungen zu erhalten, sowie eine Online-Umfrage mit allen IMK-TRO-Mitarbeitenden durchführen. Die Analyse des Ist-Zustands dient als Basis für die dann folgende Strategieentwicklung. Anschließend werden konkrete Maßnahmen zur Verbesserung von institutsinternen Prozessen definiert, die dann in einem nächsten Schritt umgesetzt werden sollen.

Ziel des Projektes ist, durch Anpassung von institutsinternen Abläufen einen echten Wandel der Institutskultur zu erreichen und diesen auch zu bewahren. Diskriminierungsärmere Abläufe, wie zum Beispiel in der Kommunikation oder bei Einstellungsverfahren, sollen eine chancengerechte Aufgaben- und Sichtbarkeitsverteilung sicherstellen und die Attraktivität des IMK-TRO als Arbeitgeber steigern, um dadurch exzellente Mitarbeitende zu gewinnen und zu halten. Die Sichtbarkeit der erarbeiteten Werte und Ziele wird dadurch gewährleistet werden, dass sie als Leitbild auf den Institutswebseiten abgebildet werden. Darüber hinaus können die erarbeiteten Ansätze und Leitlinien auch als Vorlage für andere Institute herangezogen werden.

Referenzen:   

Guillaume et al. (2013). Getting diversity at work to work: What we know and what we still don't know. Journal of occupational and organizational psychology, 86(2), 123-141. https://doi.org/10.1111/joop.12009
 Nielsen et al. (2017). Gender diversity leads to better science. Proceedings of the National Academy of Sciences, 114(8), 1740-1742. https://doi.org/10.1073/pnas.1700616114  
Powell, K. (2018). The power of diversity. Nature, 558(7708), 19-22. https://doi.org/10.1038/d41586-018-05316-5