ZukoWa Subprojekt 2

Besonders im Dürrejahr 2018 und nach einigen nachfolgenden sehr trockenen Jahren wurde auch der breiten Öffentlichkeit bewusst, dass der Klimawandel eine bisher sicher geglaubte Wasserversorgung in vielen Regionen Deutschlands in Dürreperioden in Frage stellen könnte. Wissenschaftliche Studien zeigen im Südwesten Deutschlands ein Zunahme von sich rasch entwickelnden Dürren, sogenannten „Blitzdürren“, verringerte Abflüsse in den Flüssen und eine verringerte Grundwasserneubildung. Auch im Wasserschloss Schwarzwald verringerten sich die Quellschüttungen in einigen Gemeinden  in den letzten Dürrejahren in teilweise nie da gewesenem Umfang. Starkregenereignisse wiederum führen zu natürlichen Verunreinigungen der Quellen, so dass diese zeitweilig nicht genutzt werden können. Im Rahmen des vom BMBF ab dem 01. April 2025 für drei Jahre geförderten Verbundprojektes „Zukunftsfähiges Wassermanagement kommunaler Wasserversorger in Zeiten des Klimawandels (ZuKoWa)“, in  welchem Universitäten, kommunale Wasserversorger, private Firmen in Zusammenarbeit mit Schwarzwaldgemeinden zusammenarbeiten, soll ein Methoden- und ein Maßnahmenpaket am Beispiel der Quellwasserversorgung im Mittleren Schwarzwald in Bühl, Bad Peterstal-Grießbach, Nordrach, Oberharmersbach und Zell am Harmersbach entwickelt  und exemplarisch operationell implementiert werden. 

Am KIT werden im Rahmen von ZuKoWa durch das Institut für Angewandte Geowissenschaften (PD Dr. E. Eiche) chemische Untersuchungen der Wasserqualität vorgenommen. Gemeinsam mit dem KIT Institut für Meteorologie und Klimaforschung – Troposphäre (IMKTRO) und dem Institut für Umweltwissenschaften und Geographie der Universität Potsdam werden bis zu acht Wetterstationen im Untersuchungsgebiet aufgestellt – und zwar sowohl auf freier Fläche als auch in den Vegetationsbeständen. Ziel ist es, das Monitoring des Niederschlags zu verbessern. Dies geschieht auch dadurch, dass das hochaufgelöste operationelle RADOLAN Niederschlagsprodukt des Deutschen Wetterdienstes mit nicht zu dessen Kalibrierung genutzten Regensammlerdaten in der Region qualitätsgeprüft wird. Dazu werden die neuen Projekt-Stationen und solche von anderen Betreibern verwendet. Darüber hinaus werden hochaufgelöste meteorologische Modellsimulation verwendet, um die räumliche und die Intensitätsverteilungen des Niederschlags in der Untersuchungsregion weiter zu verbessern. Das IMKTRO wird den Wasserwerkbetreibern sowohl ein Vorhersagemodul vor Extremereignissen und Dürren zur Verfügung stellen als auch Projektionen des Niederschlags und Dürrehäufigkeiten in den nächsten Jahrzehnten.  

ZukoWa verfolgt einen transdisziplinären Ansatz, welcher der Komplexität der Probleme in der kommunalen Wasserversorgung gerecht wird. Die Ergebnisse sollen dabei auf ihre Transferabilität auf anderen Regionen wie dem Allgäu und dem Harz getestet werden. Das Gesamtprojekt wird von Prof. St. Norra von der Universität Potsdam koordiniert.