„EE meets EP“ – Helmholtz-Programm „Erde und Umwelt“ trifft Europäisches Parlament

Eine Delegation von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern von sieben Helmholtz-Zentren reiste zum Austausch mit politischen und anderen Akteuren um die Europäische Union nach Brüssel

Unsere Wissenschaft zielt immer darauf ab Nutzen für Gesellschaft und Umwelt zu bringen. Es gibt aber keine allgemeingültige Antwort darauf wie dies praktisch erreicht werden kann. Zwei Voraussetzungen sind aber (1) die Synthese wissenschaftlicher Ergebnisse um diese anwendbar zu machen; und (2) die Kommunikation von Ergebnissen an und der Dialog mit Interessenvertretern und Entscheidungsträgern. SynCom (https://earthenvironment.helmholtz.de/changing-earth/syncom/) des Helmholtz Forschungsbereichs „Erde und Umwelt“ unterstützt diese beiden Aspekte durch die Förderung der Vernetzung innerhalb des Helmholtz Programms „Changing Earth – Sustaining our Future“ und des Austauschs mit, z.B. politischen Akteuren.

In diesem Zusammenhang reiste Helmholtz SynCom mit einer Delegation von ausgewählten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der sieben Helmholtz-Zentren im Bereich Erde und Umwelt (AWI, FZJ, GEOMAR, GFZ, Hereon, KIT, UFZ) im Dezember 2023 nach Brüssel um sich mit verschiedenen Akteuren in und um das Europäische Parlament auszutauschen. Dr. Martina Klose, Leiterin der Helmholtz Nachwuchsgruppe Mineralstaub am IMKTRO nahm als KIT-Delegierte teil. Die Exkursion basierte auf einer Einladung von Niklas Nienaß, Mitglied des Europäischen Parlamentes (MEP). Auf dem Programm standen u.a. Treffen mit Jutta Paulus, MEP, mit Vertretern der Generaldirektionen Verteidigungsindustrie und Weltraum (GD DEFIS) und Klimaschutz (GD CLIMA) der Europäischen Kommission, der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) sowie nach der Reise mit der Europäischen Umweltagentur (EEA).

Gruppenbild mit MEP Niklas Nienaß und Stella Schübel.
Präsentation von Dr. Martina Klose während des Treffens
mit Dušan Chrenek der Generaldirektion Klimaschutz der Europäischen Kommission

Zu Beginn jedes Treffens präsentierten die Forschenden der sieben Zentren jeweils kurz aktuelle Forschungsthemen. Anschließend erfuhr die Helmholtz-Delegation von ihren Gesprächspartnern von aktuellen politischen Themen und Prozessen und zuletzt wurden offene Fragen diskutiert. Themen waren z.B. Gesetzgebung zu Methan und PFAS „Ewigkeitschemikalien“, digitale Transformation, Klimaeingriffe wie „cloud brightening“ (Wolkenaufhellung) und stratosphärische Aerosolinjektion, oder wie Forschungsergebnisse besser an MEPs kommuniziert werden können, da effektive Politik und Gesetzgebung von evidenzbasierten Strategien abhängen. Das Engagement der Europäischen Union weiterhin ambitionierte Erdbeobachtungsprogramme durchzuführen um evidenz- und wissenschaftsbasierte politische Entscheidungen zu stützen, stieß bei der Delegation auf großes Interesse, da mit Hilfe dieser Datensätze Veränderungen der Umwelt quantifiziert werden können, was eine Grundlage für die Umweltwissenschaft bildet. Neben den Treffen mit unterschiedlichen Akteuren hatte die Delegation auch die Gelegenheit Sitzungen des Ausschusses für Industrie, Forschung und Energie (ITRE) sowie des Ausschusses für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (AGRI) anzuhören, sowie die lunch debate “Copernicus Data at the Service of the EU Arctic Policy“ zu besuchen.

„Die von SynCom organisierte Reise nach Brüssel war eine tolle Gelegenheit Akteure im und um das Europäische Parlament zu treffen. Ich habe viel darüber gelernt wie Politik gemacht wird und wie wir als Forschende uns eventuell einbringen können. Ich werde das sicherlich für meine zukünftige Forschung berücksichtigen.“ berichtet Dr. M. Klose. „Und natürlich hat der Austausch mit meinen Kolleginnen und Kollegen der anderen Helmholtz-Zentren und SynCom großen Spaß gemacht.“

Besuch eines Besprechungsraums während einer Tour durch das Europäische Parlament

Es war ersichtlich, dass die verschiedenen Akteure großes Interesse am Austausch mit der Wissenschaft haben. Die Identifikation effektiver Kommunikationswege von wissenschaftlichen Erkenntnissen an Interessensvertretungen bleibt eine wichtige Herausforderung. Die Reise „EE meets EP“ brachte in dieser Richtig wertvolle Einsichten und ermöglichte die informative Diskussion mit Akteuren des Europäischen Parlaments und verschiedener Organisationen in Brüssel.

Von Dr. Martina Klose (KIT) basierend auf detalliertem Bericht von Dr. Marylou Athanase (AWI), Dr. Alison Beamish (GFZ), Dr. Séverine Furst (GEOMAR), David Mengen (FZJ) und weiteren Mitglieder der Delegation.

Detallierter Bericht: https://earthenvironment.helmholtz.de/assets/changing_earth/user_upload/Brussels2023_EEmeetsEP_report.pdf

Helmholtz Delegation Handzettel: https://earthenvironment.helmholtz.de/assets/changing_earth/user_upload/SynCom_Brussels2023_EEmeetsEP_handout.pdf