Hagel-Konferenz am KIT: Forschende treffen sich aus aller Welt

Hagelstürme verursachen immer wieder erhebliche Schäden. Um über den aktuellen Stand der Hagelforschung zu informieren und zu diskutieren und neue Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen, fand vom 5. bis 7. März 2024 am KIT der 4. European Hail Workshop statt.

Trotz erheblicher Fortschritte der Forschung in den letzten Jahren, ist das Wissen über die Ursachen von Hagelstürmen, die regionalen Hagelwahrscheinlichkeiten, die damit verbundenen Risiken sowie die langfristigen Schwankungen und Trends, die durch den Klimawandel verursacht werden, nach wie vor begrenzt. Außerdem ist die Vorhersagbarkeit von Hagel in numerischen Wettervorhersagemodellen noch immer sehr gering. Die Gründe dafür liegen vor allem in der unzureichenden Beobachtung von Hagel, der Wechselwirkung relevanter Prozesse über verschiedene räumliche und zeitliche Skalen sowie der komplexen Wolkenmikrophysik. Um in diesen Bereichen Fortschritte zu erzielen, ist die Zusammenarbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Fachgebieten und Disziplinen unerlässlich. Daher veranstaltete das IMKTRO gemeinsam mit dem Mobiliar Lab for Natural Risks und dem Oeschger Centre for Climate Change Research der Universität Bern, MeteoSchweiz und dem Deutschen Wetterdienst (DWD) den 4th European Hail Workshop, der erstmals am KIT in einem hybriden Format ausgerichtet wurde.

Die dreitägige Veranstaltung brachte über 180 Wissenschaftler und Experten aus 23 Ländern aus den Bereichen Atmosphärenforschung, Wetterdienste, Versicherungen, Wirtschaft und Landwirtschaft zusammen. Im Fokus des Workshops standen die Themen „Hail damage and damage prevention“, „Hail climatology, risk and loss“, „Convection and hail in a changing climate“, „Hail detection and forecasting“, „Microphysics and dynamics of hailstorms“ sowie die zwei neuen Themen “Hail research and AI/ML” und “Field campaigns”. Eines der Highlights des Workshops waren die beiden Podiumsdiskussionen: “The truth aloft: Collecting new data through field campaigns. A community exchange on ongoing and planned field projects” und “Teaching and research in meteorology in the time of AI”. In diesen beiden relativ neuen Themenfeldern sind – so hat der Workshop insgesamt gezeigt – die größten und für die Hagelforschung vielleicht wichtigsten Fortschritte in den nächsten Jahren zu erwarten.

Abb. 1: Insgesamt nahmen 182 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 23 Ländern bzw. aus allen Kontinenten teil, davon waren ca. 130 vor Ort, der Rest nutze das hybride Format der Tagung.
Abb. 2: Die Pausen wurden zu lebhaften Diskussionen genutzt.

Link zur Workshop-Webseite inkl. Programm & Abstract-Booklet: https://ehw2024.imk-tro.kit.edu

Arbeitsgruppe: Atmosphärische Risiken

Autoren: Susanna Mohr und Michael Kunz (April 2024)