In der Antarktis begrenzen ungenügende meteorologische in-situ Beobachtungen die Genauigkeit von Modellrechnungen. Komplexe logistische Operationen haben genaue Vorhersagen in den letzten Jahren dringend notwendig gemacht. Satellitendaten im sichtbaren und im infraroten Spektralbereich liefern bereits unentbehrliche Zusatzinformationen für Kurzfrist-Wetterprognosen, vor allem im Bezug auf die stark wetterrelevanten Mesozyklonen, die Analyserechnungen in der Regel nicht erfassen.
Da die Meereisdrift für weite Bereiche überwiegend vom Wind abhängt, zeichnet sich das zyklonale Windfeld eines Tiefdruckgebietes in der Eisbewegung ab und gibt anders als Satellitenbilder direkt die bodennahen Windverhältnisse wieder. Grundlegende Überlegungen zum Eigenschaften von antarktischen Zyklonen, Übertragungsmechanismen zwischen Windfeld und Eisbewegung, sowie möglichen Erscheinungsformen eines zyklonalen Windfeldes in SSM/I-Daten der Meereisdrift sollen Grenzen und Möglichkeiten von Meereisdriftdaten als Hilfsmittel zur Vorhersage von antarktischen Tiefdruckgebieten aufzeigen.